Julien Decapo

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Leseprobe

Bevor ihm schwarz vor den Augen wurde, hechtete er aus dem Gebäude und fing an, sich zu übergeben.

Was er gesehen hatte, überstieg alles, was er sich an schlimmen Bildern hätte ausmalen können.

Nur weg hier. Er rappelte sich hoch und fing an zu rennen. Äste klatschten in sein Gesicht, aber er spürte es nicht. Er rannte, wie er noch nie gerannt war. Als er endlich zu Boden fiel, ließ er hemmungslos den Tränen freien Lauf.
Freak! Trotz seiner ruhigen Art und obwohl er einen Kontrahenten bei Junit darstellte, war er ihm ans Herz gewachsen. Und wer war hier zu solchen Grausamkeiten fähig? Was war mit Junit und Geb passiert? Waren sie etwa auch...? Er konnte den Satz nicht zu Ende denken, wollte sich die schlimmen Möglichkeiten nicht vorstellen. Da es in der Zwischenzeit dunkel geworden war, schaute Ferox sich um und war froh, in der Nähe einen fast trockenen Haufen Laub zu finden, in den er sich einwühlen konnte, um die kalte Nacht zu überstehen.




                  

Als ich den ersten Blick aus meinem Zelt warf, war Stephan schon aufgestanden und gerade bei seiner Morgentoilette. Dazu hatte er sich neben meinem Zelt an einen Baum gestellt und fing an die Blase zu entleeren.

Ohne etwas festzuhalten, breitbeinig und freihändig stand er da. Dann begann er die Hände im warmen Strahl zu reiben, um sich anschließend mit den nassen Händen die Haare zu frisieren.

Jetzt wusste ich, woher der Gelbstich in seinen glatten, nach hinten gekämmten, friedhofsblonden Haaren kam.

Als er dann sein Gebiss aus dem Mund nahm und anfing es im Urinstrahl abzuwaschen, musste ich grinsen und gleich wieder an den Apfel denken.

Zum Abschied würde ich Stephan lieber nicht die Hand reichen.